Tag 2 bis 5 – Hauser Creek bis Julian

Die letzten Tage begannen jeweils bereits kurz nach 4 Uhr. Mit einem kleinen Frühstück (Powerriegel, Snickers oder den resten des letzten Abendessens), Zelt abbauen und nochmals nachschauen ob alles eingepackt ist, gehts ab auf den Trail. Kurz vor Sonnenaufgang bin ich bereits auf dem Trail. Schön kühl so früh am morgen, aber auch sehr angenehm um die ersten Meilen im Tag zu laufen. 
Ich dacht lange eine Wüste bestehe nur aus viel  Sand und einigen kleineren Hügeln. Falsch gedacht. Die Kalifornische Wüste ist aktuell sehr grün und überall blühen die Pflanzen. Einfach eine herrliche Umgebung um hier zu wandern. Was mir jedoch auffällt überall gibt es verkohlte Bäume oder deren überreste. Hier muss es wohl schon öfters grössere Brände gegeben haben.

Ich hatte nun bereits meine fünfte Begegnung mit einer Klapperschlange. Ich muss mich teils schon sehr gut achten damit ich sie nicht übersehe. Meist liegen sie still am Wegrand und erst wenn man ihnen schon sehr nah ist fangen sie an zu rasseln. Aktuell habe ich nun 124 Kilometer und total 1983 Höhenmeter in 5.5 Tagen zurückgelegt. Meiner Planung nach liege ich einwenig zurück. Meine Füsse brennen aktuell aber abartig. Schlimm sehen vorallem meine kleine Zehen aus. Am linken und rechten Fuss löst sich die Haut von den Zehen. Eine kurze Auszeit ist daher definifitv nicht verkehrt. Zudem sagt der Wetterbericht bis nächsten Dienstag nicht gerade das schönste Wetter voraus. 

Also gehts via Hitchhiking nach Julian. Wir (Riccarda, Patricia und ich) warten keine Viertelstunde und werden von einem PickUp mitgenommen. Und wieder erzählt ein Amerikaner, dass er in Interlaken war. Es ist nun bereits der zweite. Spannend. Was gibt es wohl so interessantes in Interlaken für die Amis. Keine Ahnung. Anscheinend kennen sie auch noch einen Max aus Zürich, der schon seit Jahren nach Kalifornien kommt und nicht mal halb so gut Englisch spricht wie meine schweizer Begleitung. Witzig.

Nun bin ich in Julian hatte bereits ein Bier (unterdessen auch schon mehr :-)), ein Burger und durfte meine Wäsche waschen. Einfach unglaublich wie man hier wieder aufgenommen und begrüsst wird. Hier in Julian gibt es Carmen, ein Trail Angel, sie hat ein Restaurant welches aktuell geschlossen ist. Während dessen dürfen wir Hiker bei ihr übernachten, die Wäsche waschen und bekommen ein Bier und einen Burger. Du kommst hier als fremder an und wirst erstmal mit einer herzlichen Umarmung begrüsst und bekommst dies alles umsonst! Unfassbar wenn ich an meine bünzli Heimat denke. Für die Übernachtung haben wir uns aber schon vorgängig ein Zimmer in der Julian Lodge reserviert. 

Ich habe mich nun  entschieden auch noch am Montag zu bleiben und hoffe, dass meine kleinen Zehen bis am Dienstag morgen wieder in die Schuhe passen und wenigstens einigermassen verheilt sind. Es wird höchste Zeit wieder zurück auf den Trail zu gehen, auch wenn ich mich hier in bester Gesellschaft fühle freue ich mich auf die weiteren Meilen auf dem PCT. Warner Springs ruft.

4 Gedanken zu “Tag 2 bis 5 – Hauser Creek bis Julian

    1. Danke Corina, denn Füssen geht es bereits wieder viel besser. Sie haben neue breitere Schuhe bekommen und haben nun mehr Platz. 😃 Gruess Michael

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  1. Hey Michi – hab es nun auch mal geschafft, Deine Seite aufzurufen ;o)
    Wünsche Dir ganz ne tolle „Reise“ und werde gespannt Deine Berichte und Fotos verfolgen…Pass auf Dich auf!
    Liebe Grüsse Doreen
    (ich hoffe, Du vemisst Deine Ramseier Schorle jetzt schon, die ich extra für Dich besorgt habe)
    Go for it ;o)

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    1. Salü Doreen, danke für deinen Kommentar und schön bist du auf meinem Blog. 🙂 Natürlich vermiss ich den Schorle bereits, dass kennen die Amis nämlich nicht. Ich würde ihn sofort trinken wenn ich könnte.

      Liebe Grüsse Michael

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